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Staudengarten Urban

    • Kulturgut Garten – Therapieform Garten - Erfahrungen im Garten

    • Im Garten fallen alle Begrenzungen die wir in Räumen haben, weg. Der Blick richtet sich auf den Boden, der mit Wegen und Plätzen unterteilt wird, wandert an Pflanzen, Bäumen, Hecken und Zäunen entlang aufwärts und verliert sich im Himmelsblau.
      Sonnenwärme, Düfte oder Nebel, Regen, Schnee und Wind sind elementare Erfahrungen durch das Spiel der Elemente, die uns über das Jahr begleiten. Wer ist nicht verzaubert von der kultivierten Kultur des Gartens?
      Alle jene die den Kontakt zur Welt, zur sinnlich erfahrbaren Welt verloren haben, dient der Garten auch als Therapie, um sich zu finden oder wiederzufinden.
      Seit jeher kultivieren Menschen Pflanzen, um sie später zu ernten und zu genießen. Wer das Glück hat einen eigenen Garten zu besitzen, verbindet damit nicht nur Arbeit, sondern auch oftmals einen Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Farben, Gerüche, Geschmack sind Erinnerungen, die tief in uns verwurzelt sind.


      Gartentherapie - so kann der Garten helfen:

      - Für an Demenz erkrankte Menschen ist Gartenarbeit oft eine wichtige Grundlage für die Rückkopplung an Erinnerungen - an die frühere, aktive Zeit und den Kontakt mit der Natur.

      - Mit dem Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014" wärend der UN-Dekade Deutschlands unterstützt Baden-Württemberg unter den Themen Umwelt- und Naturpädagogik zum Beispiel Sinnesgärten in Schule und Kindergärten.

      - Arbeit, beziehungsweise die Beschäftigung und Freude an und in der Natur und durch körperliche Betätigung helfen Kindern und Jugendlichen sich in ihrer Umgebung heimisch, aufgehoben und verbunden zu fühlen. Sie lernen Verantwortung zu tragen, Geduld zu haben und haben das großartige Erlebniss das etwas gelingt und sie etwas geschaffen haben. Der Mensch ist aus seinem Innersten heraus ein Schöpfer. Gerade Kinder und Jugendliche möchten ihre Umwelt gestalten. Die Arbeit mit Erde und grünen Lebewesen ermöglicht genau das aufs Allerbeste. Warum zum Beispiel dürfen Kinder ihre Spielplätze nicht nach eigenen Bedürfnissen erschaffen? Sie würden völlig anders aussehen...

      Säen, Pflegen, Ernten: ein ganzheitlicher Ansatz der Stabilität in die eigenen Fähigkeiten, Zielrichtung und Einfühlungsvermögen schult. Dies sind wichtige Kompetenzen im sozialen Miteinander.

      - "Sag mir wo du wohnst und ich sage dir wer du bist." Dieser provokative Satz wurde geprägt durch die sozial ökologisch orientierte Stadtteilarbeit. Warum das so ist könnte man am besten verstehen wenn mehr ökologische Stadt-, Schul- und KindergartenGärten entstehen würden, nach dem Motto „ Bessere Wohnviertel - bessere Chancen“. Urie Bronfenbrenner vertritt in seiner Theorie (Ökosystemischer_Ansatz_nach_Bronfenbrenner) die These vom Lebensraum, der in einer wechselseitigen Beziehung mit den darin existierenden Individuen steht. Verändert sich die Umwelt verändern sich die Individuen und umgekehrt. Für den gartentherapeutischen Ansatz bedeutet dies, sie kann einen wichtigen Beitrag für Individuen und Umwelt leisten.

      Diese und viele weitere Möglichkeiten bietet der Garten als Erfahrungs- und Heilungsraum.

    • | Beitrag verfasst von Monika Urban